Fiberline Building Profiles A/S
73 Meter lang. Strukturprofile, HD-Dielen und FBD300-Dielen Platzierung: Chemnitz, Deutschland
Die neue BrĂźcke in Chemnitz ist mit 73 Metern Länge eine der grĂśĂten GlasfaserbrĂźcken in Deutschland. Sie wurde konzipiert, um in den nächsten 100 Jahren Ăberschwemmungen standzuhalten, und ist praktisch wartungsfrei.
In Mitteleuropa kommt es aufgrund der vielen breiten FlĂźsse in der Region häufig zu Ăberschwemmungen. Die nahe der tschechischen Grenze gelegene deutsche Stadt Chemnitz wurde im Juni 2013 stark Ăźberflutet, wodurch der Stadtteil Einsiedel seine BrĂźcke vollständig verlor. Ein solches Schicksal wird der neuen BrĂźcke der Stadt jedoch nicht widerfahren. Sie ist theoretisch so konzipiert, dass sie in den nächsten 100 Jahren Ăberschwemmungen standhält. Bei diesem Projekt bestand die Auftragsbeschreibung darin, eine leichte und elastische Struktur zu schaffen, die hinsichtlich des Energie- und Ressourcenverbrauchs optimiert ist.
âDer technische Anspruch des Leichtbaus besteht dabei darin, Systeme zu gestalten und herzustellen, die sich bei Ausnutzung aller Varianten von Konstruktionen, Werkstoffen und Herstellungstechnologien durch ein reduziertes Gewicht bei gleichzeitiger ErhĂśhung der GebrauchsgĂźte auszeichnenâ, City of Chemnitz, Thomas MĂźller Dipl.-Bauing. (TU)
Ein deutlich leichteres Endprodukt bedeutet auch fĂźr den Bau weniger Anforderungen an sogenannte Nebenprodukte wie Fundament, Unterkonstruktion oder teure Spezialmaschinen. Dies im Zusammenhang mit einer exakten Werksvormontage der BrĂźckenelemente ermĂśglichen einen effizienten und somit kostengĂźnstigen Installationsprozess.
Die BrĂźcke ist 73 Meter lang und verfĂźgt Ăźber eine Rampe, die eine barrierefreie Ăberquerung der ZwĂśnitz ermĂśglicht. Die BrĂźcke wurde mit effizienten Ressourcen gebaut: Die Glasfaserprofile (GFK) sind korrosionsfrei und daher beständig gegen WitterungseinflĂźsse, Salzwasser und UV-Strahlung. Dank dieser langlebigen GFK-Profile ist die Wartung minimal und Ăźber die gesamte Lebensdauer der BrĂźcke ist kein teurer Austausch erforderlich.
âAus Sicht des Lebenszyklus ist GFK eine attraktive Wahl, weil er es so stark und langlebig ist. Unsere erste BrĂźcke ist Ăźber 20 Jahre alt und Tests haben gezeigt, dass sich ihre mechanischen Eigenschaften in all der Zeit nicht verändert haben. Obwohl sich die BrĂźcke in KĂźstennähe befindet, waren auĂer der Entfernung von Graffiti bisher keinerlei Wartungsarbeiten erforderlichâ, so Christian Scholze, Technical Solution Manager bei Fiberline.
Die ganze Geschichte von Fiberlines erster Brßcke, der Fiberline-bro in Dänemark, kÜnnen Sie hier lesen.
Die Brßcke besteht aus vier GFK-Rampen, die jeweils aus Strukturprofilen und HD-Planken von Fiberline bestehen. Zudem wurden FBD300-Planken verwendet. Diese wurden auf eine Stahlkonstruktion geklebt und geschraubt und decken die Breite ßber der breitesten Stelle des Flusses ab. Dank der anerkannten Zertifizierungen und der gleichbleibend hohen Qualität war es durch die Verwendung von Fiberline-Produkten einfacher, eine Genehmigung fßr das Projektkonzept zu erhalten.
âDes Weiteren haben der GroĂteil der fĂźr uns relevanten Fiberline â Produkte eine DiBT â Zulassung, wodurch das Einholen einer Zustimmung im Einzelfall nicht nĂśtig ist. Lediglich fĂźr die FBD 300 â Planke, welche fĂźr den Belag der HauptbrĂźcke verwendet wurde war eine ZiE nĂśtig. Aber auch hier hat uns Fiberline Unterlagen zur VerfĂźgung gestellt mit denen es unkompliziert war diese erteilt zu bekommenâ, Franziska Pfalz, FIBER-TECH, Subunternehmen bei dem Projekt
Fiberline ist eines der wenigen Unternehmen, deren GFK-Strukturprofile ein CE-Kennzeichen tragen. Dies erleichtert die Einholung von Genehmigungen fĂźr Bauprojekte in der gesamten EU.
Neben den erforderlichen und anerkannten Zertifizierungen war auch die Bauberatung fĂźr das Projekt von wesentlicher Bedeutung. Die Arbeit mit GFK, das fĂźr viele noch ein neues und unbekanntes Material ist, erfordert einen anderen Ansatz in Bezug auf die Konstruktion und die Verarbeitung.
âWir befanden uns in der vorteilhaften Situation hierbei auf eine Zusammenarbeit in
Forschung und Entwicklung mit der TU Chemnitz sowie mit den einzigen fĂźr derartige GFKKonstruktionen bekannten und prädestinierten Unternehmen Fiberline A/S und Fiber- Tech zurĂźckgreifen zu kĂśnnen.â, Thomas MĂźller, Stadt Chemnitz
In den 2 Chemnitzer Manufakturhallen hat FIBER-TECH hierfĂźr pultrudierte GFK-Profile der Firma Fiberline in verschiedenen Längen bis zu 12 m CNC gestĂźtzt bearbeitet, beschichtet, vormontiert und anschlieĂend vor Ort montiert.
Dank der neuen BrĂźcke, die den FuĂ des Ufers mit der HauptstraĂe verbindet, haben Touristen, Designliebhaber und die der breitere Ăffentlichkeit die Gelegenheit, einen schĂśnen Fluss zu genieĂen, der durch verschiedene Strukturen akzentuiert wird. Die BrĂźcke selbst ist ein modernes Bauwerk, das sich harmonisch in seine natĂźrliche Umgebung einfĂźgt.
âDie Konstruktion besteht aus GFK-Trägerrosten, Auflagerträger aus Stahl, einem GFK-Gehbahnbelag und einem durchgängigen Geländer mit 6 StĂźck beleuchteten FĂźllelementen. Die FĂźllelemente wurden als transluzente Variante in einer modernen semi-orange Färbung im Harzinfusionsverfahren passgenau hergestellt und in das BrĂźckengeländer integriert. Mit dieser Kreation hat die Stadt Chemnitz ein absolut einmaliges und individuelles BrĂźckendesign mit Wiedererkennungswert fĂźr sich erworbenâ, Franziska Pfalz, FIBER-TECH, Subunternehmen bei dem Projekt
Die BrĂźcke ist Teil des Hochwasserschutzes und wurde wie geplant im November 2019 fertiggestellt. Der Bau begann im September 2018 und nach nur 13 Monaten war die BrĂźcke fertig, komplett mit Geländern, AnschlĂźssen, moderner LED-Beleuchtung und Ăśffentlichen ZugangsstraĂen. Dies war das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit mit der Gemeinde und beratenden Ingenieuren sowie eines schnellen Produktions- und Montageprozesses von Fiberline und FIBER-TECH.
Die Gesamtkosten, einschlieĂlich der Kosten fĂźr den RĂźckbau der beschädigten BrĂźcke, aller Verbindungsarbeiten, Planungen, Inspektionen und Bauarbeiten, beliefen sich auf knapp zwei Millionen Euro.