Fiberline Building Profiles A/S
Tragfähigkeit: 60 t (alte Brücke 3 t) Breite: 7500 mm Länge/Spannweite: 11900 mm Fahrbahndecke: Asphalt
Geringes Gewicht und minimaler Instandhaltungsaufwand waren entscheidende Kriterien für die Wahl einer GFK-Lösung, als in der grönländischen Kommune Kujalleq eine alte durch eine neue Brücke ersetzt werden musste. Die vielen vorteilhaften Eigenschaften der GFK-Bauteile von Fiberline gestalteten das Bauvorhaben schnell, einfach und wettbewerbsfähig.
Faserverstärkte Kunststoffe bieten sich u.a. dort an, wo hohe Festigkeit bei geringem Gewicht sowie schnelle Montage und minimale Instandhaltung gefordert sind. Grönlands Klima erlaubt Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten nur wenige Monate im Jahr. Folglich bildete das ASSET-Brückenkonzept von Fiberline (ASSET=Advanced Structural SystEms for Tomorrow’s infrastructure) die perfekte Lösung. Dank der hohen Festigkeit und des geringen Gewichts reichten Tragfähigkeit und Volumen eines Schiffscontainers bzw. Lastzugs für den Transport.
Die ASSET-Brücke wurde am dänischen Hauptsitz der Fiberline von Fachkräften der Hee Entreprise A/S in Bauteilgruppen vormontiert, die dann per Schiff in einem einzigen Flatrack Container nach Grönland verfrachtet wurden. Mit 12 t. wiegt die GFK-Brücke weniger als die Hälfte einer Stahllösung (ca. 25 t) bzw. weniger als ein Fünftel einer Betonlösung (ca. 65 t). In einem Land wie Grönland, das so gut wie alle Baumaterialien importieren muss, ist dies ein besonders wichtiges Argument. Auch die kurze Bauzeit und eine berechnete Lebensdauer von 120 Jahren sprachen für die GFK-Lösung.
In Zusammenarbeit mit dem beratenden Ingenieur Georg Rosenkilde hat die Hee Entreprise A/S die Verkaufsverhandlungen geführt sowie das Bauvorhaben geplant, geleitet und durchgeführt.
Die ursprüngliche Brücke von 1951 hatte eine Tragfähigkeit von 3 t. Schäden und Verschleißerscheinungen erforderten einen Austausch. Die neue Leichtbaubrücke wiegt nur 12 t und hat eine Tragfähigkeit von 60 t. Klimatests der GFK-Bauteile hatten übrigens gezeigt, dass sie sich selbst bei Grönlands extremen Temperaturschwankungen stets stabil verhalten.
Erling Madsen, Eigner der Hee Entreprise A/S, bezeichnet das Bauvorhaben als ein positives Erlebnis: "Nur 24 Tage vergingen von der Schließung der alten bis zur Einweihung der neuen Brücke. Der Gewichtsvorteil schlägt in Grönland voll durch. Mit Beton kommt man nicht durch die enge Felslandschaft. Bei besonders schwer zugänglichen Orten könnte man die vormontierten Leichtbauteile ohne weiteres auch per Hubschrauber anliefern. Es gibt dah in Grönland viele Orte, an denen GFK-Brücken eine unschlagbare, wenn nicht gar die einzige Lösung darstellen."
In nur 24 Tagen war die alte Brücke entfernt, die Fundamente repariert und verstärkt sowie die neue Brücke montiert.
Technical Solution Manager Lone Døjbak, die Fiberlines Teil des Projekts leitete, betrachtet das Vorhaben als vollen Erfolg: "Die Zusammenarbeit mit Hee Entreprise A/S eröffnet den Bau viele weiterer Brücken in sowohl Grönland als auch Dänemark. Bereits jetzt arbeiten wir an einer weiteren Straßenbrücke in Narsarsuaq mit einer Tragfähigkeit von 20 t und einer Spannweite von 60 m. Sie liefert hoffentlich den Startschuss für viele ähnliche Vorhaben."