Fiberline Building Profiles A/S
Brücke 1: GFK mit Fiberline Bridge Deck 600 ASSET Länge ca. 7 m, Außenbreite 3,25 m, lichte Weite 2,90 m Tragfähigkeit 5,0 kN/m2 + 6,0 to befahrbar Gesamtgewicht 2,0 to Brücke 2: Hybrid aus Stahltragwerk und Fiberline Bridge Deck 300 Länge ca. 7 m, Außenbreite 3,25, lichte Weite 2,90 m Tragfähigkeit 5,0 kN/m2 + 6,0 to befahrbar Gesamtgewicht 2,0 to
Als die Gemeinde Klettgau fĂźr einen neuen Geh- und Radweg zwei BrĂźcken benĂśtigte, entschied sich der Gemeinderat fĂźr die zukunftssichere Investition in eine GFK-LĂśsung. Die beiden äuĂerlich identischen BrĂźcken weisen unterschiedliche Tragkonstruktionen auf, die präzise auf ihren jeweiligen Standort abgestimmt sind.
Die beiden je 7 m langen Brßcken fßhren ßber den Schwarzbach. Sie sind Teil eines Sanierungsprogramms fßr 32 Brßcken der Gemeinde Klettgau. Auf diesem Hintergrund legte der Bßrgermeister Volker Jungmann besonderen Wert auf ein zukunftweisendes Konzept mit mÜglichst niedrigen Betriebs- und Instandhaltungskosten. Glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) erschien als die beste Wahl, ein starkes Material, das weder verwittert, vermodert noch verrostet:
âWir entschieden uns fĂźr die zukunftssicherste LĂśsung mit minimalem Instandhaltungsaufwand und damit minimalen Betriebskosten. Dies liefert uns in Bezug auf die Kosten Ăźber die gesamte Lebensdauer die wirtschaftlich gĂźnstigste LĂśsungâ, erklärt BĂźrgermeister Volker Jungmann.
Ein weiteres Argument war laut Ortsbaumeister Holger Schulz, dass die gesamten Anlagekosten der innovativen BrĂźckenlĂśsungen in etwa auf dem gleichen Niveau liegen wie die mittleren Renovierungskosten fĂźr vergleichbar groĂe BĂźcken im aktuellen Sanierungsprogramm. Die hohen Kosten fĂźr die Sanierungen unserer BrĂźckenbauwerke haben uns aber veranlasst, bei neuen Planungen Ăźber alternative Konstruktionsmaterialien nachzudenken, so dass fĂźr folgende Generationen geringere Betriebs-/Wartungskosten sowie Sanierungskosten entstehen.
Das mit dem Bauvorhaben beauftragte IngenieurbĂźro Mayer hatte die GFK-LĂśsung wegen der offenkundigen VorzĂźge dieses Werkstoffs im BrĂźckenbau empfohlen, u.a. hohe Festigkeit und Steifigkeit bei niedrigem Gewicht. Als Teil des neuen Geh- und Radtouren Netzes in Baden-WĂźrttemberg sollte die 1,7 km lange Strecke mit den beiden neuen BrĂźcken zum Gesamterlebnis beitragen:
âDie schlanken GFK-Profile erlauben nicht nur sehr haltbare, sondern auch ausgesprochen elegante Konstruktionen. Dank der hohen Beständigkeit des Materials werden die BrĂźcken auch nach vielen Jahren noch wie neu aussehenâ, erklärt Claus Baumgartner, der zuständige Projektleiter beim IngenieurbĂźro Mayer.
Aufgrund der Sachlage entschied man sich bei der einen Brßcke fßr eine reine GFK-Konstruktion und bei der anderen fßr eine HybridlÜsung aus Stahllängsträgern und GFK Brßckendeck. Letztere kombiniert die Steifigkeit von Stahl mit der Beständigkeit des geschlossenen GFK Brßckendecks, die den Unterbau aus Stahl konstruktiv vor Witterungseinwirkungen schßtzt und so die Lebensdauer des Brßckenbauwerkes verlängert. Das Ergebnis bildet vom Preis- und Leistungsverhältnis her eine wettbewerbsfähige Alternative zu herkÜmmlichen Holz-, Stahl- oder Betonbrßcken.
Als BrĂźckenbelag gewährleistet ein Asphaltfeinbeton â im Einklang mit anderen BrĂźcken â guten Grip und einheitliche Instandhaltung. Ihre unterschiedliche Konstruktion sieht man den beiden BrĂźcken nicht an. Auch von vielen anderen BrĂźcken unterscheiden sich die beiden GFK LĂśsungen so wenig, dass selbst Fachleute den Unterschied kaum bemerken.
Die Montage der vorgefertigten Profile erfolgte durch die auf GFK spezialisierten Holz- und Stahlingenieurbaubetrieb Schmees & LĂźhn GmbH & Co. KG im Emsland, von wo die fertigen BrĂźcken zur Endmontage nach Klettgau transportiert wurden.
âGFK-Profile sind fĂźr uns ein hervorragendes Ergänzungsprodukt fĂźr unsere BrĂźcken, und die MĂśglichkeit auch komplette Bauwerke daraus herzustellen bringt uns eine auĂergewĂśhnliche Variante im Bereich der hochdauerhaften BrĂźcken mit einer langen Lebensdauer. Die geringen Lebenszykluskosten zahlen sich fĂźr Gemeinden, Kommunen, Städte und Landesämter Ăźber die Lebensdauer der BrĂźcke aus. In den letzten Jahren kĂśnnen wir einen hohen Anstieg an Anfragen zu GFK BrĂźcken und Hybridbauweisen verzeichnen. Die vorhandene allgemein bauaufsichtliche Zulassung (abZ) fĂźr die Konstruktionsprofile hat dabei keinen unerheblichen Anteil. Wir erwarten einen weiteren Schub in der Nachfrage nach GFK BrĂźcken, wenn die angestrebte Zulassung fĂźr die HD Planke vorliegt, welche neben dem Neubau auch im Sanierungsbereich hohe Anwendung findet. Wir sind äuĂerst interessiert an der weiteren Entwicklung dieses Materials, weil es eine gute Ergänzung zu den anderen Baustoffen wie Holz, Stahl und Beton ist. Zudem ist es ein umweltfreundlicher Werkstoff.â, erklärt Alfred LĂźhn.
Das trotz hoher Festigkeit geringe Gewicht von GFK erleichtert den Transport und die Endmontage vormontierter Bauteile. In Klettgau konnte die Firma Schmees & LĂźhn GmbH & Co. KG die Montage innerhalb eines Tages durchfĂźhren. So wurde der Verkehr auf der parallel zum neuen FuĂ- und Radweg verlaufenden L163 â täglich etwa 3000 PKWs und Ăźber 250 LKWs â nur minimal beeinträchtigt.