Fiberline Building Profiles A/S
Stahlträger mit 39,7 x 2,2 m wasserdichtem GFK-Brückendeck. Die Zugangstreppen bestehen ebenfalls aus Stahl und GFK. Das Gesamtgewicht der Brücke beträgt 14 Tonnen, und die Endmontage der drei vormontierten Einheiten wurde in einem Tag mit Hilfe eines Krans durchgeführt.
Trotz groĂer Fortschritte sind die fĂźr GFK-BrĂźcken primär entscheidenden Kriterien Ăśffentlicher Auftraggeber die gleichen wie 1997, wo die erste GFK-BrĂźcke Skandinaviens gebaut wurde: Instandhaltungsfreiheit sowie niedriges Gewicht. Dies war auch der Fall bei der jĂźngsten BrĂźcke Fiberlines, eine 40 m lange Hybridkonstruktion, die Ăźber eine Bahnstrecke beim Bahnhof Kokkedal nĂśrdlich von Kopenhagen fĂźhrt.
Als die bestehende Betonbrßcke ersetzt werden musste, empfahlen die beratenden Ingenieure der COWI A/S ihrem Auftraggeber Banedanmark (Betreiber des dänischen Schienennetzes) eine Stahlkonstruktion mit GFK-Brßckendeck. Zum Wechsel vom gängigen Beton oder Stahl zur Hybridkonstruktion aus Stahl und GFK bewegte Banedanmark vor allem der geringere Instandhaltungsaufwand.
"Entfallen Instandhaltungsarbeiten am Brßckendeck, ist unsere Empfehlung zukunftweisend fßr Banedanmark, vor allem aber auch fßr die Bahnkunden und andere Passanten", erklärt Projektleiter Finn Jensen, COWI.
Die BrĂźcke fĂźhrt Ăźber eine stark befahrene Bahnstrecke â mit jährlich 10 Mio. Passagieren. Instandhaltungsarbeiten fĂźhren oft Unterbrechungen, Verspätungen und andere Unannehmlichkeiten mit sich. Das GFK-BrĂźckendeck gewährleistet lebenslange Instandhaltungsfreiheit.
1997 hatte man die Fiberline-BrĂźcke nach konservativen Bemessungskriterien aus SicherheitsgrĂźnden Ăźberdimensioniert. Inzwischen ist GFK besser erforscht, so dass heutige Fiberline-BrĂźcken wesentlich schlanker und leichter konstruiert werden kĂśnnen. So wurde u.a. das BrĂźckendeck-Profil verstärkt, und bei Tragwerken kommt zunehmend auch Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff (CFK) zum Einsatz, dessen extrem hohe Festigkeit und Steifigkeit Materialersparnis bringt und noch grĂśĂere Spannweiten erlaubt. Auf diese Weise kann Fiberline nochmals die Montagezeiten reduzieren und die Gestaltungsfreiheit erhĂśhen.
Niels Tornsberg, Leiter Konstruktionsabteilung der Ramboll-Division Large Projects: âMeines Erachtens wird GFK im Wettbewerb mit herkĂśmmlichen Materialien kĂźnftig noch besser abschneiden. Das gilt nicht zuletzt fĂźr BrĂźcken-Neubauten und Erneuerung von BrĂźckendecks. GFK vereint hohe Festigkeit mit niedrigem Gewicht, was die Eigenlasten senkt und das Handling erleichtert. Auch bei Fundamenten bzw. Tragkonstruktionen mit begrenzter Belastbarkeit oder bei besonderen Anforderungen an die Witterungs- und Korrosionsbeständigkeit ist GFK im Vorteil.â
Wie die erste Fiberline-BrĂźcke werden GFK-BrĂźcken auch heute noch weitgehend vormontiert und als komplette BrĂźcken oder grĂśĂere Einheiten zum Aufstellungsort transportiert. Dies ergibt wesentlich kĂźrzere Endmontagezeiten mit entsprechend reduzierter Beeinträchtigung des Bahnbetriebs. Dies war auch der Fall beim Bahnhof Kokkedal, wo die BrĂźcke während einer schon laufenden Gleisarbeit montiert werden sollte. Die BrĂźcke wurde hier in 30 Minuten mit Hilfe eines Krans zurecht gehoben.